Soziale Arbeit
Während einer psychiatrischen Behandlung ist es gut möglich, dass Ihr Kind vom Sozialdienst gefragt wid, ob es Hilfe benötigt. Deshalb ist es gut zu wissen, was die Soziale Arbeit in der Psychiatrie für Sie und Ihr Kind tun kann.
Was ist Soziale Arbeit?
Soziale Arbeit gehört immer zum Behandlungsangebot einer psychiatrischen Klinik. Im stationären, teilstationären und ambulantem Bereich arbeiten Vertreterinnen und Vertreter dieser Berufsgruppe. Sie arbeiten sehr eng mit Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen und Pflegenden zusammen. Die Soziale Arbeit ist aus der Verbindung von Sozialarbeit und Sozialpädagogik hervorgegangen. Sie wird an den Fachhochschulen gelehrt. Vertreter des Sozialdienstes sind unter anderem in Beratung und Gesprächsführung geschult. Sie kennen sich gut in der Sozialgesetzgebung aus und wissen, wie Hilfen zu beantragen und zu organisieren sind.
Worum kümmert sich die Soziale Arbeit?
Oft sind es die Symptome einer psychischen Erkrankung, die dazu führen, dass es nicht mehr gelingt, sich um wichtige Angelegenheiten des täglichen Lebens zu kümmern. Manchmal verschlimmern gerade diese Probleme die Symptome der Erkrankung. Deshalb gibt es während der Behandlung die Möglichkeit, mit dem Sozialdienst Gespräche zu führen. Wie beantrage ich finanzielle Hilfen? Welche Hilfen kann ich nach einer stationären Behandlung in Anspruch nehmen? Solche Fragen sind nicht immer einfach zu beantworten. Hier bietet Ihnen der Sozialdienst Problemlösungen an. Er berät, unterstützt und begleitet Sie und Ihr Kind. Dabei berücksichtigt er besonders die Stärken Ihres Kindes.
Wie kann Soziale Arbeit konkret helfen?
Oft entlastet ein persönliches Gespräch über Alltagssorgen. Natürlich wird der Sozialdienst mit Ihrem Kind einen Plan entwickeln, wie es seine Probleme lösen kann. Deshalb wird der Sozialdienst schon in der Aufnahmephase auf der Station oder in der Tagesklinik auf ihr Kind zu kommen. So kann er sich schon früh um die Lösung von Problemen kümmern. Er bietet seine Unterstützung in familiären, zwischenmenschlichen und sozialen Beziehungen an. Dabei versteht er sich als Lotse. Manchmal haben sich im Verlauf der Erkrankung Konflikte und Krisen mit Familie und Freundinnen oder Freunden entwickelt. Hier können begleitete Gespräche eine scheinbar verfahrene Situation verändern. Sie können im Einzel- aber auch in Gruppengesprächen geführt werden.
Der Sozialdienst ist mit Sozialgesetzen vertraut. Er kennt sich mit Behörden, Verwaltung und Gerichten gut aus. Er stellt Hilfsmöglichkeiten vor und unterstützt bei der Beantragung solcher Hilfen. Auch die Vermittlung in weiterführende Behandlung, etwa eine Rehabilitation, lässt sich mit Hilfe des Sozialdienstes einfacher erreichen.
Eine wichtige Funktion hat der Sozialdienst bei der Entlassung aus der Klinik. Auch nach der Entlassung müssen Sie und ihr Kind nicht allein bleiben. Er wird mit Ihnen und Ihrem Kind die Zeit nach der stationären Behandlung planen. Er kann Kontakt zu ambulanten Hilfsangeboten aufnehmen und notwendige Unterstützung organisieren.