Karrierewege beim Pflege- und Erziehungsdienst - Jennifer Zimmermann
Jennifer Zimmermann begann im Jahr 2000 ihr Anerkennungsjahr als Erzieherin an unserer Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Inzwischen ist sie übergreifende Stationsleitung der Kinderstationen 3C und 3D sowie der Eltern-Kind-Einheit (EKE). „Es war ein längerer Prozess, zu entdecken, dass ich mir eine Leitungsfunktion zutraue. Es ist wichtig, immer zu schauen, wie man sich persönlich weiterentwickeln kann. So ergeben sich neue Perspektiven.“
22 Jahre an der LWL-Klinik Marl-Sinsen - das ist eine ganz schön lange Zeit. Ihr erster Gedanke, wenn Sie auf die Anfänge ihres beruflichen Werdegangs zurückblicken?
Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich mal mehrere Stationen leiten würde, hätte ich vermutlich laut losgelacht. Das wäre mir als Berufsanfängerin nicht mal im Traum eingefallen.
Und doch sind Sie inzwischen übergreifende Stationsleitung der Kinderstationen 3C und 3D sowie der Eltern-Kind-Einheit. Wie kam es dazu?
Ich wurde mir meiner Ressourcen erst nach und nach bewusst. Durch meine Arbeit auf unterschiedlichen Stationen, geschützten Stationen, offenen Therapiestationen, Kinderstationen, lernte ich ganz unterschiedliche Patientengruppen und Teamstrukturen kennen. Ich nutzte das Weiterbildungsangebot der Klinik und merkte, dass es mir Spaß macht, mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen. Es war also ein längerer Prozess, zu entdecken, dass ich mir eine Leitungsfunktion zutraue. Es ist wichtig, immer zu schauen, wie man sich persönlich weiterentwickeln kann. So ergeben sich neue Perspektiven.
Wie haben Sie sich persönlich entwickelt?
Ich habe vor allem gelernt, wie entscheidend eine ständige Selbstreflektion ist – in dem Job allgemein, aber auch als Führungskraft. Es fällt mir heute leichter als vor zwanzig Jahren, meine eigenen Standpunkte zu vertreten. Durch meine Erfahrungen gehe ich inzwischen auch anders an Herausforderungen heran. Herausforderungen gibt es natürlich immer – aber das ist auch gut so, denn an ihnen wachse ich. Auch das habe ich gelernt. Manche Leitungsaufgaben werden einem außerdem erst nach und nach bewusst – das ist ein extrem spannender Prozess.
Was ist Ihnen in Ihrer Stationsleitungsfunktion besonders wichtig?
Besonders wichtig ist mir, dass die Kolleg:innen die Möglichkeit bekommen, ihre eigenen Ressourcen und Potenziale zu entdecken, zu entwickeln und schließlich auch einzusetzen. Es macht mir großen Spaß, Mitarbeiter:innen zu fördern und zu motivieren. Ich lege viel Wert darauf, dass auch die Stationen voneinander profitieren können - wir sind daher im ständigen Austausch. Ebenso wichtig ist mir ein wertschätzender Umgang – untereinander genauso wie gegenüber den Patient:innen und ihren Angehörigen.
Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit besondere Freude?
Die Klinik befindet sich in einem ständigen Wandel. Es ist immer wieder spannend, sich in den Teams neue Ziele zu setzen und gemeinsam, mit allen Berufsgruppen, daran zu arbeiten, diese umzusetzen. Das macht den Arbeitsalltag extrem abwechslungsreich. Auch die inhaltliche therapeutische Arbeit bereitet mir viel Freude.
Wenn wir zum Schluss noch einmal auf ihre bisherige berufliche Laufbahn zurückblicken – was waren die größten Erfolgsmomente für Sie?
Was mich besonders motiviert, ist die Wertschätzung der Mitarbeiter:innen sowie meiner Vorgesetzten. Spüre ich das entgegengebrachte Vertrauen, ist das immer wieder aufs Neue ein Erfolgsmoment. Ebenso sind positive Behandlungsverläufe unserer Patient:innen Erfolgsmomente für uns als Team. Stolz bin ich außerdem darauf, dass ich an der Entwicklung der Kinderstationen intensiv mitwirken konnte – da haben wir in den letzten Jahren viel verändert und bewirkt.